Porenbeton, seine Geschichte und seine Herstellung

Porenbeton kommt beim Bau von Hallen, Gewerbebauten, Häusern, beim Innenausbau und in der Kunstszene zum Einsatz. Der Baustoff wurde in den 20er Jahren durch Axel Eriksen entwickelt, 1924 patentiert und kam 1929 als erste eingetragene Baustoffmarke mit dem Namen „Ytong“ auf den Markt. Der erste Porenbeton wurde im schwedischen Yxhult hergestellt. Heute wird die Betonart vorrangig in Europa und Asien gefertigt. Bekannte Bezeichnungen für den Baustoff sind Ytong, Hebel oder Gasbeton. Porenbeton ist eine hervorragende Wärmedämmung und zeichnet sich als Schallschutz, Feuerschutz und ein geringes Gewicht aus. Porenbeton ist ein massiver und modularer Baustoff.

Unbewehrter Porenbeton

Porenbeton enthält anders als herkömmlicher Beton keine Gesteinskörnung. Er wird aus vermahlenem Quarzsand, Quarzstaub oder Kies hergestellt, sodass die Oberfläche des Materials glatt und weiß ist. Porenbeton besteht zusätzlich zu Quarzsand aus Kalk, Zement und Wasser. Es gibt auch Varianten des Gasbetons ohne Zement. Alle Komponenten sind natürlichen Ursprungs, wodurch sich diese Zusammensetzung ausgezeichnet recyceln lässt. Seine Härte erreicht der Stein durch die Aushärtung mit Dampf. Nach der Dampfhärtung finden sich in Porenbeton noch ein Rest Quarzsand, das Mineral Tobermorit und Anhydrit. Kalk und Zement haben sich völlig zersetzt. Im fertigen Beton finden sich durch den Zersetzungsprozess gleichmäßig verteilte Luftkammern, durch die der Beton früher als Gasbeton bezeichnet wurde. Die Luftbläschen gewährleisten ein hohes Dämmvermögen und ein gutes Raumklima durch Luftaustausch. Sie halten die Wärme im Raum und sorgen im Sommer durch ausgezeichnete Dämmeigenschaften für Kühle. Das Material ist nicht brennbar. Es widersteht Feuer bis zu 360 Minuten und entspricht damit der Schutzklasse A1 DIN 4102. Im Brandfall entstehen keine schädlichen Dämpfe. Die Dichte des Materials liegt bei 200 bis 800 kg/m³. Gasbeton gilt durch die mineralischen und natürlich vorkommenden Inhaltsstoffe als ökologischer Baustoff und enthält weder allergische, noch chemische Zusätze.

Bewehrter Porenbeton

Porenbeton mit Bewehrung kommt bei Fertigbauteilen zum Einsatz. Das Material wird dann mit Stahl oder textilen Strukturen verstärkt, welche die Druckkräfte aufnehmen. Auch in Verbindung mit Holz oder Stahlbeton hält der Beton mehr Druck aus. Er unterscheidet sich in die Festigkeitsklassen zwei, vier, sechs und acht in den Farben grün, blau, rot und schwarz. Die Klasse acht hält die stärksten Belastungen aus. Die Kennzeichnung für die Festigkeitsklasse findet sich in der Regel auf einigen Steinen auf einer Palette.

Herstellung

Die Rohstoffe Kalk, Zement und Quarzsand oder Quarzstaub werden im Verhältnis 1:1:4 vermischt. Unter Zugabe von Wasser entsteht Mörtel, der in Formen gefüllt wird. Die Maße einer Form entsprechen drei bis acht Meter in der Länge, bis 1,5 Metern in der Breite und bis 80 cm in der Höhe. Mit Aluminiumpulver wird die Masse aufgeschäumt, wodurch sich das Volumen vergrößert und die typischen Luftblasen entstehen. Porenbeton härtet innerhalb von einer Stunde aus. Nun erhält das Material seine endgültige Form.

Gängige Formen von Porenbeton sind:

– Planblöcke
– Laibungssteine
– Planbauplatten
– Jumbo Planblöcke
– Wandelemente
– Dachelemente
– Deckenelemente
– Trennwandelemente
– Kimmsteine
– Schalungssteine
– Stürze
– Deckenabstellsteine
– Treppenelemente
– Schalungselemente

Die einzelnen Steine werden anschließend mit Wasserdampf unter einer Temperatur von 200 Grad hohem Druck ausgesetzt. Die Aushärtungszeit beträgt zehn Stunden.

Porenbeton als Endprodukt ist sehr leicht und lässt sich leicht bearbeiten. Er saugt Feuchtigkeit auf. Außenwände aus Ytong müssen immer mit Putz verkleidet werden. Jedoch ist nur eine kleine Schicht Mörtel im Dünnbrettverfahren notwendig, um den Stein zu schützen. Neben dem Feuchtigkeitsschutz sollten Wände und Decken aus dem Material mit einem zusätzlichen Schallschutz versehen werden. Der Baustoff Porenbeton entspricht den gesetzlichen Richtlinien zum Erhalt von Fördergeldern.